Spezialinteressen und Stereotypien

So interessiert sich beispielsweise der siebenjährige Anton sehr intensiv für Eltektrizität und sitzt am liebsten den ganzen Tag in seinem Zimmer und baut und bastelt an elektrischen Geräten herum. Bereits mit 4 Jahren baute er für seine Mutter ein Glühbirnentestgerät. Seit Neustem interessiert sich Anton auch für Feuer und Feurerwerkskörper und experimentiert damit herum. Bisher ohne Zwischenfälle!

(Remschmidt & Kamp-Becker, 2006, S. 97)

Der knapp 8-jährige Lars hatte mühsam und mit viel Förderung und Unterstützung gelernt, sich selbstständig anzuziehen. Bei diesem Vorgang hielt er stets eine stereotype Reihenfolge der Kleidungsstücke ein, die nicht gestört werden durfte. Bei einem Schwimmausflug der Schulklasse hatte Lars die Schwimmstunde – die für ihn schon viel Stress bedeutete – ohne Zwischenfälle überstanden und sollte sich nun anziehen. Leider übersah er es in seiner stereotypen Reihenfolge die nasse Badehose auszuziehen, bevor er die Unterhose anzog. Nun stand er da und hatte eine nasse Badehose und eines nasse Unterhose an. Er geriet in einen heftigen Erregungszustand, den die herbeieilende Lehrerin zunächst nicht verstand, auf Lars einredete, andere Kinder liefen herbei und die Erregung von Lars – sein Schreien und Toben – wurde immer heftiger. Erst die dazugerufene Mutter konnte die Situation beenden, indem sie Lars die nassen Hosen vom Leib zog, ihn abtrocknete, anzog und nach Hause brachte.

(Remschmidt & Kamp-Becker, 2006, S. 162)

Sean Barron schrieb dazu:

„Ich weiss nicht, wie viele Möglichkeiten es gibt, mit einem Mass an Angst umzugehen, das so gross ist, dass sie wie eine Sturmwolke über einem zu hängen scheint. Die drei Mittel, die ich gewählt habe und die mir in den meisten Bereichen meines Lebens am sinnvollsten erscheinen, sind Wiederholung, Wiederholung und noch mal Wiederholung.“

(Attwood, 2007, S. 206)

Luke Jackson schrieb:

„Ich würde sagen, dass das Sammeln von Dingen ein ziemlich harmloses Verfahren ist, um sich sicher fühlen zu können, und dass man niemanden davon abhalten sollte. Etwas zu ordnen ist eine wunderbare Methode, um das Gefühl des Chaos loszuwerden, das sich aus dem Leben in einer derart unorganisierten Welt ergibt.“

(Attwood, 2007, S. 235)